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Im Gespräch mit Otaro

„Die Expansion nach Amazon.co.uk bietet Potenzial für Umsatzwachstum, erfordert aber eine strenge Kontrolle, um sicherzustellen,
dass das Geschäft nachhaltig profitabel bleibt.“
Adrian & Roman
Gründer von Otaro
Otaro CEOs
Otaro ist ein erfahrener Amazon-Verkäufer mit Sitz in Haßloch, Deutschland. Sie verkaufen seit 2018 Sporttaschen auf Amazon.de und beschlossen, 2024 in nach Großbritannien zu expandieren.

Bitte erzählen Sie uns von Ihrem Geschäft und den Beginn Ihrer Amazon-Reise in Deutschland.

Wir sind ein junges Unternehmen, das sich auf innovative Sporttaschen für Tennis, Skifahren und Wandern spezialisiert hat. Wir wurden 2018 gegründet und haben mit dem Verkauf über Amazon FBA begonnen. Vor dem Brexit waren wir bereits in Großbritannien aktiv, aber der Versand der Waren wurde zunehmend schwieriger. Seit Ende letzten Jahres konzentrieren wir uns wieder stärker auf Großbritannien, unterstützt durch das neue Programm von Amazon.

Was hat Sie dazu inspiriert, mit Amazon nach Großbritannien zu expandieren?

Unser Entschluss, mit Amazon nach Großbritannien zu expandieren, wurde durch eine gründliche Analyse des Suchaufkommens für unsere Keywords in verschiedenen Ländern inspiriert. Diese Analyse zeigte ein großes Potenzial für unsere Produkte in Großbritannien, was uns dazu veranlasste, trotz der Unsicherheiten rund um den Brexit gezielt auf diesen Markt zu setzen.

Wir haben also frühzeitig begonnen, unsere Angebote in anderen europäischen Ländern sowie in Großbritannien zu platzieren, was unser Umsatzwachstum um etwa 20% gesteigert hat. Dennoch gestaltete sich die Profitabilität dort anfangs schwierig. Insgesamt bleibt der Gewinn in Deutschland höher, da die Konversionsraten trotz übersetzter Angebote geringer sind. Dies ist ein Bereich, in dem wir uns weiterhin verbessern möchten.
Besonders auf Amazon.co.uk erkannten wir ein großes Potenzial für unsere Produkte, weshalb wir uns trotz des Brexits gezielt auf diesen Markt konzentriert haben.

Wie haben Sie die Anforderungen und Vorschriften in Großbritannien erfolgreich bewältigt?

Wir wurden von Amazon unterstützt und haben parallel dazu umfassende Recherchen durchgeführt, um die produktspezifischen Anforderungen und Vorschriften in Großbritannien erfolgreich zu meistern. Die Unterstützung und Anleitung durch Amazon waren dabei äußerst hilfreich. Dennoch mussten wir viele Details eigenständig klären, um sicherzustellen, dass unsere Produkte allen relevanten Standards entsprechen.

Durch gezielte Google-Recherchen und den Austausch mit unserem Netzwerk haben wir zusätzliche wichtige Informationen gewonnen, um sicherzustellen, dass unsere Produkte die Exportanforderungen für Großbritannien vollständig erfüllen.

Wie sind Sie mit dem Thema Steuern und Mehrwertsteuern umgegangen? Haben Sie externe Unterstützung durch Drittanbieter in Anspruch genommen?

Wir haben die Amazon VAT-Services genutzt, die uns mit AVASK als Steuerpartner zusammenbrachten. Mit der Expertise und Unterstützung von AVASK konnten wir die steuerlichen und logistischen Herausforderungen in Großbritannien erfolgreich meistern. Dank der Zusammenarbeit mit Amazon und AVASK waren wir in der Lage, die notwendigen Prozesse zu verstehen und reibungslos umzusetzen – ein entscheidender Schritt, um unsere Produkte in Großbritannien erfolgreich anzubieten.

Wie sind Sie mit den Anforderungen und Vorschriften in Großbritannien umgegangen und haben die Produktkonformität gehandhabt?

Jedes Mal, wenn wir von Amazon über neue EU-Bestimmungen oder Vorschriften informiert wurden, haben wir unverzüglich und mit großem Engagement daran gearbeitet, diese vollständig umzusetzen und sicherzustellen, dass alle Vorgaben gewissenhaft eingehalten werden. Neben den Informationen, die direkt von Amazon bereitgestellt wurden, haben wir aktiv in Amazon-spezifischen Foren recherchiert, um uns über die Erfahrungen anderer Verkäufer zu informieren, um mögliche Fallstricke zu vermeiden und Best Practices für die Umsetzung der Vorschriften zu identifizieren.

Zusätzlich haben wir regelmäßig Rücksprache mit unserem Steuerberater gehalten, um eine klare Interpretation der Anforderungen sicherzustellen, insbesondere in Bezug auf steuerliche und rechtliche Aspekte, die für Großbritannien von Bedeutung sind. Dies half uns, sicherzustellen, dass unsere Produkte und Prozesse korrekt angepasst wurden.

Neben den Informationen von Amazon haben wir auch offizielle britische Dokumentationen und Vorschriften geprüft, um eine fundierte Grundlage für unsere Anpassungen zu schaffen. Dazu gehörten beispielsweise Dokumente zur Produktkonformität oder spezifische Steuerregelungen, die für den Export nach Großbritannien erforderlich sind.

Wie sieht Ihre Lieferkette / Inbound-Logistik aus?

Unsere Lieferkette beginnt damit, dass unsere Ware zunächst von unserem Hersteller nach Deutschland importiert wird und von dort aus nach Großbritannien weitertransportiert wird. Anfangs versuchten wir, den Weitertransport in Zusammenarbeit mit UPS und Amazon zu organisieren, was jedoch nicht wie geplant funktionierte. Daraufhin machte uns Amazon proaktiv auf die ATS-Lösung (Amazon Transport Service) aufmerksam.

Nach anfänglichen Herausforderungen gelang es uns, den Prozess erfolgreich umzusetzen. Inzwischen haben wir bereits dreimal Ware nach Großbritannien verschickt. In der Regel wird die Ware etwa drei Wochen nach dem Versand aus unserem Lager auf dem UK-Marktplatz eingebucht. Die Erstsendung mit der ATS-Lösung war zwar etwas aufwändiger, insbesondere bei der Erstellung der Sendungsdetails, aber mittlerweile werden alle relevanten Angaben zu Produktkonformität und Kontaktdetails automatisch gespeichert, was den Aufwand für künftige Sendungen deutlich verringert.

Benutzen Sie Zollabfertigungs- und Versandlösungen auf Amazon für die Einfuhr nach Großbritannien?

Die gesamte Zollabfertigung wird über AVASK abgewickelt. Über das Online-Portal können wir Warenrechnungen für den Import und Export nach Großbritannien erstellen und alle Zolldokumente bearbeiten. Dieser Prozess ist gut strukturiert und zwar etwas zeitaufwändiger als die Einfuhr in EU-Länder, aber mittlerweile für unser kleines Team gut handhabbar. Wir orientieren uns dabei an dem Amazon Workflow, der im Laufe der Zeit immer weiter optimiert wurde.

Anfänglich gab es häufige Fehlermeldungen, da für Großbritannien zusätzliche Angaben erforderlich sind. Ein Tipp: Es ist wichtig, die Produktdaten vorab sorgfältig zu prüfen und zu ergänzen, um solche Fehler zu vermeiden. Die AVASK-Integration in Seller Central ist vollständig automatisiert und stellt eine echte Arbeitserleichterung dar, denn ohne AVASK wäre eine Expansion nach Großbritannien gar nicht möglich gewesen.

In den letzten zwölf Monaten haben wir deutliche Verbesserungen im gesamten Prozess festgestellt. Da wir relativ früh nach Großbritannien expandiert, haben wir die Anfangsphase mit einigen Herausforderungen erlebt. Zum Beispiel hatten wir bei unserer ersten Sendung nach Großbritannien Probleme, aber die nächste Sendung verlief bereits wesentlich reibungsloser, und die jüngste Sendung vor einigen Wochen zeigte weitere Verbesserungen. Diese Entwicklungen stimmen uns sehr zuversichtlich für die Zukunft.

Wie sieht Ihre Werbe- und Marketingstrategie aus? Welche sind die wichtigsten Instrumente, auf die Sie setzten?

Unsere Werbe- und Marketingstrategie basiert auf der Identifizierung von Defiziten in verschiedenen Sportarten, insbesondere im Bereich praktischer und zugleich ästhetischer Taschenlösungen. Wir haben hochwertige, robuste Produkte entwickelt, die sich deutlich von der Konkurrenz und Discountlösungen abheben. Diese Differenzierung hat es uns ermöglicht, eine treue Fangemeinde aufzubauen, die unsere Produkte weiterempfiehlt – hauptsächlich durch Word-of-Mouth.

Bei unserer Preisstrategie orientieren wir uns an den Marktpreisen unserer Konkurrenten, da auf Amazon ein intensiver Preiskampf herrscht, dem wir uns nicht entziehen können.
Unsere hochwertigen und langlebigen Taschenlösungen heben sich klar von der Masse und von Discountprodukten ab. Dank ihrer Qualität und Einzigartigkeit konnten wir eine treue Fangemeinde und einen festen Kundenstamm auf Amazon gewinnen, die uns mit Überzeugung weiterempfehlen.

Erkennen Sie einen signifikanten Unterschied zwischen Kund:innen in Großbritannien und der Europäischen Union?

Ja, wir haben festgestellt, dass britische Kund:innen eine höhere Zahlungsbereitschaft für hochwertige Produkte zeigen als Kund:innen in anderen europäischen Ländern.

Wie entscheiden Sie, welche Produkte Sie in Großbritannien anbieten?

Wir bieten unser gesamtes Sortiment sowohl in der EU als auch in Großbritannien an. Da wir anfangs nicht genau wussten, wie die britischen Verbraucher auf unsere Produkte reagieren würden, aber das Suchvolumen vielversprechend war, haben wir uns entschieden, unser gesamtes Sortiment anzubieten. Wenn eine SKU nicht funktioniert, stellen wir den Versand nach Großbritannien ein.

Es ist ein zusätzlicher Aufwand, das Lager im Vereinigten Königreich im Blick zu behalten und die Artikel dorthin zu versenden. Zudem sind die Kosten wegen der Sondermaßnahmen höher als in der EU, aber wir können momentan höhere Preise durchsetzen, was einen profitablen Verkauf ermöglicht. Der Geschäftsführer investierte anfangs etwa 3 Wochen à 40 Stunden, um den Markteintritt zu begleiten.

Zu Beginn waren die Kosten-Nutzen-Verhältnisse noch unverhältnismäßig, was vor allem an der vorsichtigen Herangehensweise bei einem neuen Marktplatz lag. Ein schrittweiser Einstieg ist ratsam, um zu beobachten, wie sich das Produkt entwickelt. Wir betrachteten die Startphase als Investment und vertrauten darauf, dass sich die Datenlage mit der Zeit verbessern würde. Großbritannien ist einer der größten Marktplätze von Amazon und ähnelt in vielen Aspekten dem deutschen Markt, insbesondere im Konsumentenverhalten. Diese Ähnlichkeit hat uns geholfen, den Fokus zu behalten und trotz Rückschlägen weiterzumachen. Unsere Erkenntnis: Geduld und Durchhaltevermögen zahlen sich langfristig aus.

Wie lange hat es gedauert, bis Ihre Expansion profitabel war? Können Sie uns wertvolle Erkenntnisse mitteilen, die Sie auf diesem Weg gewonnen haben?

Die Rentabilität, insbesondere auf nicht-deutschen Marktplätzen, ist oft eine große Herausforderung, da sich das Verbraucherverhalten und die Preissensibilität stark von dem unterscheiden, was wir in Deutschland gewohnt sind. Im Vereinigten Königreich sind wir jedoch innerhalb kürzester Zeit profitabel geworden, da wir dort tendenziell die gleichen oder sogar höhere Preise erzielen können.

Was sind Ihre abschließenden Worte und wichtigster Ratschlag für Verkaufspartner, die mit der Expansion nach Großbritannien beginnen?

Abschließend lässt sich sagen, dass die Expansion nach Großbritannien viele Chancen bietet, aber auch sorgfältige Planung erfordert. Wenn Sie ins Ausland verkaufen möchten, ist es entscheidend, genau zu kalkulieren, ob sich die Expansion wirklich lohnt. Besonders bei der Übersetzung von Listings, Bildern und Keywords sollte viel Zeit investiert werden, da automatische Übersetzungsprogramme oft nicht die passenden Begriffe liefern. Eine gründliche, länderspezifische Keyword-Recherche ist daher unverzichtbar.

Die Expansion bietet großes Potenzial für Umsatzwachstum, erfordert jedoch eine kontinuierliche Überwachung, um sicherzustellen, dass das Unternehmen nachhaltig profitabel bleibt. Unser wichtigster Ratschlag: Trauen Sie sich! Großbritannien ist ein riesiger E-Commerce-Markt mit viel Potenzial. Unsere Verkäufe sind erfolgreich gestartet, und nach der ersten Sendung haben sich die Prozesse deutlich vereinfacht.
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